Unkrautregulierung

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Gezielte vorbeugende Massnahmen

Wiesen regelmässig versamen lassen

In Wiesen mit vielen Gräsern, die sich nur über Samen vermehren (vor allem Horstgräser) besteht das Risiko, dass sie gräserarm werden. Wenn solche Gräser nicht ab und zu versamen können, sterben sie nach wenigen Jahren ab. Wird hier dauernd früh und häufig geschnitten, wird die Möglichkeit des Versamens unterbunden und es fehlen in der Folge die jungen Sämlingspflanzen, um absterbende Horste ersetzen zu können. In den Lücken keimen bald Klee und Kräuter oder Unkräuter.
Die meisten Gräser blühen im ersten Aufwuchs. Wichtige Ausnahme: das Italienische Raigras Lolium multiflorum bildet vor allem im zweiten Aufwuchs Halme und Ähren.

Welches Gras wann und wie oft versamen lassen?

Was ist zu tun?   In allen Fällen:

  • Es ist wichtig, den Gräsern das Versamen vorbeugend zu ermöglichen, also solange der Bestand noch viele Gräser aufweist und nicht schon «gräserarm» ist.
  • Den für die Versamung vorgesehenen Aufwuchs früh striegeln, um einen allfälligen Gräserfilz zu entfernen. 
  • Samenreife (Stadium 7) abwarten.
  • Bodenheu machen. Dabei das Futter intensiv bearbeiten, damit mehr Samen ausfallen (bis 30'000 Samen pro m2). Natürlich leidet dadurch die Futterqualität, aber Sie verfolgen ja in diesem Fall ein anderes Ziel.
  • Nachfolgend striegeln, erhöht die Erfolgsaussichten.
  • Folgenden Aufwuchs nicht düngen, jedoch früh nutzen.
     

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Statt reiner Schnittnutzung -> Frühlingsweide oder Mähweide einführen

In Wiesen mit reiner Schnittnutzung herrschen unter den Gräsern meistens die Horstgräser vor. Zwischen ihnen gibt es Lücken in der Pflanzendecke, welche rasch von erwünschten Klee- und Kräuterarten, insbesondere aber von geringwertigen Lückenfüllern und Unkräutern gefüllt werden.

Was ist zu tun?

Um solche Bestände futterbaulich zu verbessern, gibt es – wo eine Weidenutzung möglich ist – eine sehr wirksame und günstige Lenkungsmassnahme:

  • Im Frühjahr frühzeitig einen Pflegeweidegang durchführen, weil die Tiere viele grobe, unerwünschte Kräuter durch den Tritt und den Verbiss zurückdrängen und die rasenbildenden Gräser fördern.
  • Noch nachhaltiger ist die Lenkung des Bestandes, wenn Sie vollständig auf eine Mähweidenutzung umstellen können.

Eine Frühlings- oder Mähweide einführen, ist nicht nur eine vorbeugende Massnahme gegen die Verunkrautung von Grasland, sondern kann auch gezielt als direkte Massnahme wirken, wenn der Bestand schon verunkrautet ist.

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Reine Weidenutzung hat Nachteile -> ab und zu schneiden

Auf Parzellen mit mehrjährig reiner Weidenutzung entstehen aus verschiedenen Gründen oft unter- und übernutzte Stellen. Mögliche Konsequenzen: filzbildende Gräser dominieren auf den übernutzten Flächen, typische Weideunkräuter machen sich in den unternutzten Flecken breit und je nach Standort können Teile der Weide sogar verbuschen.

Was ist zu tun?

  • Wo möglich, die Weide mindestens einmal pro Jahr mähen. Problempflanzen können weniger versamen oder werden nachhaltig zurückgedrängt. Futtergräser bekommen gegenüber den verfilzenden Gräsern wieder eine Chance.
  • Den Weidedruck (►Kapitel Weidewirtschaft) hochhalten, damit alle Pflanzen in kurzer Zeit genügend tief abgefressen werden. Grundsatz: Weidewechsel mit kurzer Besatzzeit und hoher Besatzdichte.
  • Noch nachhaltiger ist die Lenkung des Bestandes, wenn Sie vollständig auf eine Mähweidenutzung umstellen können.
  • Wo nicht gemäht werden kann, wenigstens die Problemunkräuter nicht versamen lassen.
     

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Unkräuter nicht versamen lassen - Säuberungsschnitt

Einige Unkräuter haben die Eigenschaft, dass sie sehr früh überlebensfähige Samen in riesiger Zahl ausbilden und sich so, besonders in lückigen Beständen, zügig ausbreiten können.

Beste Gegenmassnahmen:

  • Wo es passt, frühzeitig nutzen, bevor diese Unkräuter versamen.
  • In wenig intensiven und extensiven Flächen die Blütenstände der Wiesen-Blacke Rumex obtusifolius und anderer Problemunkräuter abschneiden und entsorgen.
  • Wo in Weiden auf Teilflächen unerwünschte Gräser und Unkräuter trotz früher Bestossung und hohem Weidedruck ungefressen stehen bleiben, sollte ein Säuberungsschnitt durchgeführt werden.
     

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Verbuschung vermeiden

Der ökologische Wert von Holzpflanzen in wenig intensiven und extensiven Weide ist unbestritten. Je nach Standort gelten Anteile 3 – 20% als sinnvolles Maximum, bei Zwergsträuchern in höheren Lagen 50%. Langsam wachsende Sträucher wie Weissdorn müssen in der Regel nicht zurückgedrängt werden. Schnell wachsende Holzpflanzen wie Brombeeren Rubus spp. oder Grünerlen Alnus viridis können hingegen rasch grosse Weideflächen besiedeln, wenn nicht rechtzeitig gehandelt wird. So kann Grasland zuwachsen und als Kulturland verloren gehen.

Was ist zu tun?

  • Vorbeugend eine genügend intensive Weidewirtschaft einführen, besonders auf extensiv genutzten Weiden, wenn sie nicht verbuschen sollen / dürfen. Koppeln einrichten, damit die Tiere nicht nur die besten Flächen abfressen.
  • Ein gelegentliches Abschneiden der Problempflanzen eliminiert diese zwar nicht, reduziert deren Entwicklung und Ausdehnung jedoch kurzfristig.
  • Optimal wäre es, die Parzelle als Mähweide zu nutzen, wenn es die Umstände erlauben.
  • Wo präventive Massnahmen schon nicht mehr genügen, müssen direkte Regulierungsschritte zur Wirkung kommen.
     

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