Eigenschaften der Gräser
Zusammenfassung
- Gräser bilden das futterbauliche Gerüst der Wiesen und Weiden.
- Sie sind hauptverantwortlich für einen hohen Ertrag und eine gute Nutzungseignung.
- Die rasenbildenden Arten machen die Pflanzendecke dicht, besser befahrbar und erleichtern die Beweidung.
- Junge Futtergräser weisen eine gute Qualität mit ausgeglichenem Energie-/Proteinverhältnis auf. Der Rohfasergehalt steigt aber mit zunehmendem Alter rasch an und die Futterqualität sinkt.
- Bei der Dürrfutterbereitung entstehen nur wenig Bröckelverluste.
- Futtergräser wurzeln meist flach, stellen deshalb an die Wasser- und Nährstoffversorgung hohe Anforderungen.
- Grosse Vielfalt an Arten und Sorten im Natur-, Kunst- und Zwischenfutterbau.
Mehr Einzelheiten
Wuchsform
- Schmalblättrig
- Flachwurzler
- Ein Teil der Gräser bildet Horste, ein Teil bildet dank Kriechtrieben kleine oder grosse Rasenflecken, einige Gräser können je nach Situation sowohl Horste wie Rasen bilden.
Wachstumsoptimum
- Optimum im Frühling und zum Teil Herbst.
- Die meisten Gräser bilden im ersten Aufwuchs blühende Triebe aus. Diese ergeben einen hohen Futterertrag bei mässiger Qualität. Die Blatttriebe der nachfolgenden Aufwüchse haben eine bessere Qualität.
- Gräser können Wasser und Nährstoffe aus tieferen Bodenschichten nur schlecht aufnehmen.
Rolle im Bestand
- Gräser sind hauptverantwortlich für die Bestandesbildung und sind die wichtigste Ertragskomponente.
- Einige sind massgebend für die Dichte und Tragfähigkeit der Pflanzendecke.
Futterbaulicher Wert
- Ausgeglichen im Energie- und im Proteingehalt. Die Gehalte pro Ertragseinheit sind nur im jungen Zustand hoch.
- Gräser bilden nach dem Stadium „Ähren-/Rispenschieben“ viel Rohfaser, was Futterqualität und Schmackhaftigkeit deutlich senkt. Dieses Stadium erreicht jede Grasart unterschiedlich früh oder spät.
Ökologischer Wert
- Gewisse Arten sind Nahrungspflanzen für (selten gewordene) Insekten und andere Kleinlebewesen.
Besonderes
- Nicht jede Grasart ist aus agronomischer Sicht erwünscht. Wir sprechen deshalb einerseits von „Futtergras“, andererseits von „Ungras“.
Bedeutung als Zeigerpflanzen
- Grasarten der Wiesen und Weiden vom Tal- bis ins Alpgebiet geben Hinweise auf Standort- und Bewirtschaftungsverhältnisse.