Wiesen-Knöterich
Polygonum bistorta
... heisst auch: Schlangen-Knöterich
Zusammenfassung
- Futterkraut mit einem mittleren bis guten futterbaulichen Wert, solange es einen Bestandesanteil von 10% nicht überschreitet.
- Zeigerpflanze in doppelter Hinsicht: für nährstoffreiche Flächen auf feuchtem bis nassem Standort.
- Besonders im Berg- und Alpgebiet mit kaltem und feuchtem Klima; in Goldhafer-, Sumpfdotterblumen und Knaulgras-Wiesen anzutreffen, wo rasenbildende Futtergräser fehlen sowie intensiv gedüngt und weniger intensiv geschnitten wird.
Bilder
Mehr Einzelheiten
Wuchs, Aussehen, Ausdauer
- 40 – 100 cm hoch; Stängel unverzweigt, aufrecht, mit wenigen kleinen Blättern.
- Die langgestielten Grundblätter sind länglich-oval bis lanzettlich, bis 20 cm lang, oberseits dunkelgrün, unterseits graugrün.
- Am Ende des Stängels eine kolben- oder ährenartige dichte Blüte, rosa bis rot; blüht im späten Frühling und Sommer.
- Bewurzelung: Dicker unterirdischer Wurzelstock, S-förmig gekrümmt (schlangenartig, Name!), daran Kriechtriebe und feine Adventivwurzeln.
- Ausdauernde Pflanze.
Standortansprüche, Vorkommen
- Im Tal- und Hügelgebiet an feuchten bis nassen Standorten; in stark gedüngten Mähwiesen, kann in überdüngten Knöterich-Knaulgras-Wiesen nahezu flächendeckend wachsen.
- Im niederschlagsreichen Berg- und Alpgebiet auf frischen bis nassen, nährstoffreichen Böden; besonders in Goldhafer-Wiesen und Dotterblumen-Wiesen, die lange mit Schnee bedeckt sind.
- In Flachmooren zeigt der Wiesen-Knöterich Nährstoffe an.
Bestandeslenkung, Zurückdrängen
- Wo Wiesen-Knöterich massenhaft auftritt -> die Ursache beheben: bisher starke (Gülle-)Düngung deutlich reduzieren.
- Frühlingsweide (evtl. mit Schafen), verbunden mit der Übersaat standortgerechter Gräser (Wiesenfuchsschwanz, Wiesenrispengras) kann ihn zurückdrängen.
Futterbaulicher Wert
- Bis zu maximal 10% Anteil im Bestand mittelwertig bis wertvoll, schwacher Ertrag.
- Besonders reich an Magnesium, enthält überdurchschnittlich viel Gerbstoffe.
- Schmeckt herb-bitter, wird auf der Weide und als Grünfutter ungern gefressen.
- Bei Dürrfutterbereitung bröckeln die Blätter ab.
- Grosse, dichte Nester nehmen guten Futterpflanzen den Platz weg. Pflanzendecke nach dem Schnitt „offen“.
Indikatorart Biodiversitätsförderflächen für Qualitätsstufe II von …
- artenreichen Grün- und Streueflächen im Sömmerungsgebiet.
Ökologischer Wert
- Raupennahrung mehrerer Falterarten.
Besonderes
- Alte Heilpflanze: der hohe Gerbstoffgehalt im Rhizom ist bei Durchfall hilfreich.
Zusätzliche Informationen