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Kriechender Hahnenfuss

Ranunculus repens

Zusammenfassung

  • Wertvolles Futterkraut, solange es Bestandesanteile von 20% nicht übersteigt, wegen seines hohen Nährstoffgehalts und seiner guten Schmackhaftigkeit.
  • Der für Hahnenfuss-Arten typische Gehalt des Giftstoffes Ranunculin ist bei dieser Art vernachlässigbar tief.
  • Wo zu viel Kriechender Hahnenfuss wächst, lässt er sich durch eine bessere und standortgerechte Bewirtschaftung, ohne chemische Regulierung, zurückdrängen.
  • Zeigerpflanze für frische bis nasse Verhältnisse, verdichtete Böden und intensive bis überintensive Bewirtschaftung.

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Mehr Einzelheiten

Wuchs, Aussehen, Ausdauer

  • 20 – 40 cm hoch.
  • Stängel ist verzweigt; Teile steigen als Blütentriebe in Bogen auf, Teile liegen als oberirische Ausläufer auf dem Boden und bilden an den Blattansatzstellen Wurzeln.
  • Blätter sind zusammengesetzt, im Umriss dreieckig (≠ Knolliger Hahnenfuss), sind langgestielt, bestehen aus drei tief eingeschnittenen und unregelmässig gezähnten Teilblättern. Die beiden seitlichen sind höchstens kurz gestielt, das mittlere deutlich länger gestielt (≠ Scharfer Hahnenfuss).
  • Blütenstiel ist gefurcht; Blüten goldgelb glänzend. Kriechender Hahnenfuss blüht vom Frühling bis Herbst.
  • Bewurzelung: kräftige, tief reichende Wurzeln.
  • Vermehrung: die vegetative Vermehrung durch die oberirdischen Ausläufer ist wichtiger als diejenige über Samen.
  • Ausdauernde Pflanze.

Standortansprüche, Vorkommen

  • Verbreitet vom Tal- bis ins Alpgebiet, auf frischen bis nassen (teil überschwemmten) Standorten.
  • Wo Kriechender Hahnenfuss in grosser Zahl wächst, ist der Boden nährstoffreich und häufig verdichtet, die Nutzung intensiv bis überintensiv. In lückiger Pflanzendecke, wo Rasengräser fehlen, und auf übernutzten Flächen kann er bestandesbildend werden.
  • Er findet sich meistens auch auf Äckern und an Wegrändern.

Bestandeslenkung, Zurückdrängen

  • Intensität der Düngung und Nutzung den Möglichkeiten des Standorts anpassen, wenn nötig reduzieren.
  • Alle Risiken einer Verdichtung des Bodens vermeiden.
  • Lückige Bestände mit rasenbildenden und standortangepassten Futtergräsern übersäen (z.B. Wiesen-Rispengras, Englisches Raigras, Wiesen-Fuchsschwanz), ab dem Folgejahr Frühlingsweide bzw. Mähweide durchführen.
  • Auf eine chemische Regulierung kann verzichtet werden.

Futterbaulicher Wert

  • Sein Nährstoffgehalt ist hoch, wird vor allem als junge Pflanze gern gefressen.
  • Anders als bei anderen Hahnenfuss-Arten weist der Kriechende Hahnenfuss nur einen sehr bescheidenen Gehalt am Giftstoff Ranunculin auf, etwa 5% desjenigen des Scharfen Hahnenfusses. Aus dieser Sicht kann er sowohl im Grün- wie im konservierten Futter als wertvolles Futterkraut gelten.
  • Steigt sein Anteil im Bestand über 20%, muss man ihn auf ein geringwertiges Kraut zurückstufen. Gründe: sein schwacher Ertrag im lückigen Bestand, Bröckelverluste beim Trocknen.

Ökologischer Wert

  • Wichtiger Pollenspender für eine auf Hahnenfuss-Arten spezialisierte Wildbiene.
  • Wird vor allem von Schwebfliegen und Wildbienen besucht.

Zusätzliche Informationen

AGFF-Informationsblatt U12 „Hahnenfussarten in Wiesen und Weiden“.