Knaulgras-Wiese
Die Knaulgras-Wiese gehört zur Intensitätskategorie der Mittelintensiv bewirtschafteten Bestände.
Ursprünglich waren diese Wiesen traditionelle Fromental- oder Goldhaferwiesen, deren Nutzung und Düngung intensivert wurden. Sie kommen nur in mittleren und höheren Lagen vor, die nicht oder kaum raigrasfähig sind und nicht weiter intensiviert werden können oder nicht weiter intensiviert worden sind.
Die Knaulgras-Wiese ist eine Mähwiese, mittelfrüh genutzt und mittelintensiv gedüngt. Ausgewogene Bestände liefern gute Erträge mit gutem Futterwert. Es dominiert das Knaulgras, begleitet von Kräutern. Rasenbildende Arten wie Wiesenrispengras fehlen weitgehend. Dadurch ist die Pflanzendecke häufig offen und wenig tragfähig.
Mehr Einzelheiten
Typische Arten der Knaulgras-Wiese
- Knaulgras
- Goldhafer
- Bärenklau
- Wiesen-Löwenzahn
- Weissklee
- Wiesenfuchsschwanz
- Wiesenschwingel
- Wiesenkerbel
- Scharfer Hahnenfuss
- Rotklee
- Gemeines Rispengras
Zusätzlich typische Zeigerarten in der Knaulgras-Wiese in höherer und rauerer Lage :
Standortverhältnisse
- Kommt in Lagen vor, die nicht oder kaum raigrasfähig sind und nicht weiter intensiviert werden können bzw. worden sind.
Bewirtschaftung, Risiken
Damit Knaulgras-Wiesen stabil bleiben, verlangen sie viel Geschick und Vorsicht bei der Bewirtschaftung. Das bedeutet …
- Meistens Mähnutzung, bei guten Bedingungen gelegentlich weiden.
- Wiesen mit hohem Krautanteil profitieren von einer frühen Frühlingsweide bei guten Bedingungen.
- 1. Nutzung nicht zu früh, in Tallagen ab Anfang Mai.
- Jährlich eine Nutzung weniger als bei intensiv bewirtschafteten Beständen.
- Alle 2 – 3 Jahre versamen lassen durch Heubereitung (Samenreife Anfang bis Ende Juni).
- Mittelintensive Düngung.
Risiken:
- Überdüngung kann ausgewogene Bestände rasch in artenarme, krautige Rumpfbestände mit schlechter Futterqualität und viel Bröckelverlusten kippen.
- Zu frühe und zu häufige Nutzung führt zu lückigem Bestand: Lückenfüller, Verunkrautung.
- Gleiches gilt für das Weiden oder Befahren bei nassem Boden.
Futter
- Feldertrag: 75 - 100 dt TS/ha in Tallagen, 40 – 80 dt TS/ha in höheren Lagen.
- 1. Aufwuchs mit mittlerer Qualität, spätere Aufwüchse gut bis sehr gut.
Ökologischer Wert, Besonderes
- Wenn die Knaulgras-Wiese extensiviert bzw. rückgeführt werden soll in eine wenig intensive Wiese, kann sie bei entsprechender Nutzung und Düngung die Anforderungen als Biodiversitätsförderfläche gemäss DZV erfüllen.
- Eine echte Rückumwandlung dauert extrem lange und führt häufig ohne Neuansaat nicht zum gewünschten botanischen Resultat.