Krankheiten auf Futterleguminosen
► Kleekrebs Sclerotinia trifoliorum
► Südlicher Stängelbrenner Colletotrichum trifolii
Kurzbeschreibung
Wird auch als Kleemüdigkeit bezeichnet.
Der Erreger ist ein Pilz. Ein ununterbrochener langjähriger Anbau von Klee auf der gleichen Parzelle ermöglicht es dem Erreger, sich stark auszubreiten. Die Erstinfektion erfolgt im Herbst, vor allem auf neuangelegten Kunstwiesen. Zuerst wird die Krankheit kaum entdeckt. Dann, im Frühjahr welken und verfaulen einzelne Pflanzenteile und sterben ab. Es bilden sich nesterweise Lücken im Bestand. Im Frühjahr finden sich - beim genauen Hinschauen - an den abgestorbenen Pflanzen schwarze, harte Dauerkörper (Sklerotien) von rund 5 mm Durchmesser. Im Herbst entwickeln sich aus den Dauerformen Fruchtkörper die Sporen ausschleudern und den Erreger weiter verbreiten. Die Sklerotien überleben mehrere Jahre im Boden.
Schaden im Grasland
Hat sich die Krankheit im Bestand etabliert, nehmen die Schäden von Jahr zu Jahr zu, da immer mehr Sklerotien gebildet werden.
Ist der Befall gross, ergeben sich markante Ertragsverluste. Die Lückenbildung im Bestand öffnet zudem Tür und Tor für qualitativ minderwertige Lückenfüller- und Problempflanzen.
Besonders anfällig sind: Rotklee, Weissklee, Luzerne.
Massnahmen gegen Kleekrebs
Vorbeugend:
- Einmal eingeschleppt, ist dem Kleekrebs nur schwer beizukommen.
- Die Einschleppung des Kleekrebses kann durch mit Sklerotien verunreinigtes Saatgut oder durch Sporen in der Luft erfolgen.
Direkt:
- Wo ein erhöhter Befall von Kleekrebs beobachtet wird, sollte tief gepflügt werden und innerhalb eines Fruchtfolgezyklus während 4-5 Jahren kein Klee angebaut werden. Diese Zeitspanne können allfällig vorhandene Sklerotien nicht überleben.
Zusätzliche Informationen
Südlicher Stängelbrenner
Kurzbeschreibung
Wird auch als Anthracnose bezeichnet.
Der Erreger ist ein Pilz. Er verursacht hell- bis dunkelbraune, als längliche Flecken sichtbare Verletzungen an Stängeln und Blattstielen. Rasch können ganze Triebe welken (abknicken) und absterben. Eine Wiese mit vielen stark befallenen Pflanzen sieht aus, als wäre sie von einem Feuer verbrannt worden: von da stammt der Name «Stängelbrenner».
Die Pilzsporen (Konidien) werden durch Wind und Regen von kranken auf gesunde Pflanzen übertragen. Sie keimen erst bei hohen Tagestemperaturen, weshalb sich dieser Erreger vor allem im Sommer während heisser, feuchter Perioden entwickelt.
Schaden im Grasland
Weltweit ist der Stängelbrenner in wärmeren Gegenden eine gefürchtete Krankheit der Leguminosen und kann grosse Schäden anrichten. Ist der Befall gross, ergeben sich markante Ertragsverluste.
Besonders anfällig sind: Rotklee, Luzerne, Alexandrinerklee.
Massnahmen gegen den Südlichen Stängelbrenner
Vorbeugend:
- Nur resistente Klee-Sorten verwenden. Dank künstlicher Beimpfung (Inokulation) konnte die Resistenz von Rotkleesorten aus Agroscope-Züchtungen stetig verbessert werden. Die Resistenz von Klee-Sorten gegen den Stängelbrenner ist auf der aktuellen Liste der empfohlenen Sorten von Futterpflanzen aufgeführt.
Tipp: Mischungen mit AGFF-Gütezeichen einsetzen.
Direkt:
- Es sind keine empfehlenswerten direkten Massnahmen bekannt.
Zusätzliche Informationen