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Wiesen-Bocksbart

Tragopogon pratensis

… heisst auch: Habermark

Zusammenfassung

  • Futterbaulich geringwertiges Kraut, obschon die Blätter gern gefressen werden. Dieser Pluspunkt entfällt, weil die Pflanze aus Gründen der Arterhaltung erst spät geschnitten werden kann, wenn die Schmackhaftigkeit stark reduziert ist.
  • Zeigerpflanze für spät genutzte Wiesen («Heuwiesenpflanze»).
  • Indikatorart für Biodiversitätsflächen für die Qualitätsstufe II.

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Mehr Einzelheiten

Wuchs, Aussehen, Ausdauer

Wiesen-Bocksbart ist eine formenreiche Art. Für eAGFF werden sie nicht unterschieden, weil es dafür aus agronomischer Sicht keinen zwingenden Grund gibt.

  • 30 – 70 cm hoch.
  • In Stängel und Blättern fliesst Milchsaft.
  • Mit aufrechtem, unverzweigtem oder wenig verzweigtem Stängel mit zahlreichen Stängelblättern (≠ Wiesen-Löwenzahn). Je ein recht dicker Blütenkopf pro Triebende.
  • Die Blätter sind „grasähnlich“: schmal, lang, spitz, blaugrün, unbehaart und matt, mit Längsnerven (≠ Wiesen-Löwenzahn, Wiesen-Pippau). Der Mittelnerv ist hohl, zeigt sich auf der Oberseite breit und weiss, unten gekielt.
  • Ungestielte Blätter umfassen den Stängel etwa zur Hälfte.
  • Blüten goldgelb und gross, sind nur bis um die Mittagszeit offen. Wiesen-Bocksbart blüht im späten Frühling.
  • Die Flugsamen tragen gestielte, bräunliche, in einander verwebte, federige Pappushaare. Der grosse Fiederpappus wird vom Wind über weite Distanzen mitgenommen. Nach dem Keimen bildet die Pflanze eine Blattrosette. Sie blüht erst im Folgejahr und im Herbst ab.
  • Bewurzelung: Mässig tief reichende Pfahlwurzel mit mehreren Seitenwurzeln. Die Wurzeln enthalten weissen Saft.
  • Zwei- bis mehrjährige Pflanze.

Standortansprüche, Vorkommen

  • Verbreitet vom Tal- bis ins untere Alpgebiet auf frischen, nährstoffreichen und eher tiefgründigen Böden.
    Besonders in wenig intensiv genutzten Fromental- und Goldhafer-Wiesen, weniger auf echten Magerwiesen.
  • Kann vereinzelt auf Weiden vorkommen.

Bestandeslenkung, Zurückdrängen

  • Wiesen-Bocksbart vermehrt sich durch Versamung, welche durch einen frühen ersten Schnitt unterbrochen wird. Zur Erhaltung der Art also erst nach der Samenreife mähen.
  • Zurückdrängen – wo nötig - durch eine Intensivierung der Nutzung bzw. Frühlingsweide.

Futterbaulicher Wert

  • Geringwertiges bis wertvolles Kraut.
  • Die Blätter werden gern gefressen, sind wertvoll. Nachdem sie früh abgefallen sind, bleibt ein minderwertiger Stängel. Blätter und Stängel enthalten eine süss schmeckende alkoholische Verbindung.
  • Dank seines schmalen, hohen Wuchses ist Wiesen-Bocksbart kein starker Konkurrent zu anderen Futterpflanzen.

Indikatorart Biodiversitätsförderflächen für Qualitätsstufe II von …

  • extensiv und wenig intensiv genutzten Wiesen, Streueflächen,
  • extensiv genutzten Weiden und Waldweiden.

Ökologischer Wert

  • Gewisse Bedeutung als Nahrungspflanze für Sandbienen, Käfer und Falter.

Verwendung in Mischungen


Zusätzliche Informationen

Faktenblatt, mit 2 Unterarten T.pratensis und T.orientalis.

 

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