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Übersaat: Begriff, Ziel und Vorteile

Unter dem Begriff «Übersaat» verstehen wir: Ausbringen von geeignetem Saatgut in einen qualitativ unbefriedigenden Pflanzenbestand einer bestehenden Wiese oder Weide. Der Boden wird dabei nicht oder nur wenig und gezielt bearbeitet. Das Saatgut wird maschinell oder von Hand ausgebracht.

In besonderen Fällen kann eine passivere Form der «Übersaat» zu sehr guten Resultaten führen: die Versamung von vorhandenen Horstgräsern (z.B. Italienisches Raigras oder Knaulgras. Der Versamungs-Aufwuchs wird spät geschnitten und als Bodenheu konserviert. Die dabei ausfallende riesige Menge an Gräsersamen bildet das Saatgut dieser kostengünstigen Variante einer «Übersaat».
Achtung!
Die Massnahme «Versamung» hilft, gute Schnittwiesen zu erhalten, ist jedoch untauglich, um verunkrautete Bestände zu sanieren. Im Versamungs-Aufwuchs würden sich die Samen der unerwünschten Pflanzen (besonders der Wiesen-Blacke wohl deutlich stärker verbreiten als diejenigen der förderungswürdigen Gräser. Deshalb: Blackenstängel unbedingt vor der Blütenbildung entfernen.


Das Ziel einer Übersaat heisst: Im mehr oder weniger unbefriedigenden Bestand, welcher durch Anpassungen bei der Nutzung und Düngung sowie durch Pflegemassnahmen allein nicht mehr verbessert werden kann, gute Futterpflanzen ansiedeln und etablieren – insbesondere Futtergräser – um den Ertrag und/oder die Qualität der Wiese oder Weide nachhaltig zu erhöhen.


Die Erfolgssicherheit von Übersaaten ist geringer als bei Neuansaaten. Diese «Unsicherheit» wird jedoch durch bedeutende Vorteile kompensiert:

Vorteile der Übersaat gegenüber einer Neuansaat / Wiesenerneuerung:

  • Der Ausfall an Futterertrag ist geringer.
  • Weniger Aufwand an Maschinen, Arbeit und Kosten.
  • Auch in steilen und höheren Lagen sowie bei schwierigen Bodenverhältnissen möglich.
  • Bereits vorhandene gute Futterpflanzen bleiben erhalten.
  • Keine Einschränkungen im Biolandbau.