Esparsette
Onobrychis viciifolia
Zusammenfassung
- Purpurrot blühende Futter-Leguminose in wenig intensiv genutzten Wiesen.
- Ihre Wertschätzung hat zugenommen, seit erwiesen ist, dass ihr Tanningehalt bei Wiederkäuern die Stickstoff-Ausscheidung reduzieren hilft und Magen-Darm-Parasiten hemmt.
- Unterscheidung zwischen Wildformen in Naturwiesen «Gewöhnliche Esparsette» und der «Mehrschnittigen oder Saat-Esparsette» in Kunstwiesen.
- Trockenheitszeiger. Indikatorart in den Biodiversitätsflächen für die Qualitätsstufe II.
Mehr Einzelheiten
Wuchs, Aussehen
- Pfahlwurzel.
- Stängel aufrecht oder in einem Bogen aufsteigend, bis 60 cm hoch.
- Die Blätter sind vielpaarig gefiedert, weisen 7 – 13 Teilblättchen-Paare auf, mit einem Mittelblättchen an der Blattspitze (keine Ranke, ≠ Wicken).
- Teilblättchen lang und schmal, mit vielen V-förmigen Blattnerven, unten locker behaart.
- Blüten rosa bis purpurrot, dunkel gestreift. Blütenstand lang, zugespitzt, an langem Stiel.
- Wildform blüht im späten Frühjahr und Sommer, nur 1x pro Jahr. Mehrschnittige Esparsette blüht schon im Saatjahr.
Ausdauer, Entwicklung
- Wildformen sind sehr ausdauernd, aber konkurrenzschwach.
- Die Zuchtsorten entwickeln sich rasch, sind aber weniger ausdauernd.
Standortansprüche, Vorkommen
- Tal- bis Berggebiet.
- Auf trocken-warmen, sonnigen, kalkhaltigen, mageren oder kaum gedüngten Böden. Meist in Trespen-, Fromental-, oder Goldhaferwiesen.
Bewirtschaftung, Bestandeslenkung
- Nur wenig intensiv nutzen, nicht weiden. Zuchtsorten maximal 3x schneiden. Erster Schnitt nicht vor der Vollblüte.
- Esparsette braucht keine N-Düngung.
Futterbaulicher Wert
- Wertvolle Futterpflanze mit guter Eignung für Dürrfutter und Silage.
- Esparsette-Gras-Mischungen sind auch bei Trockenheit noch ertragreich und liefern gehaltvolles Futter. Zuchtsorten können verdrängend wirken.
- Esparsette ist reich an Gerbstoffen (Tanninen). Diese reduzieren die Stickstoffausscheidung bei Wiederkäuern und hemmen Magen-Darm-Parasiten (deshalb geeignet als Futter für Kleinwiederkäuer).
Indikatorart (nur Wildform) Biodiversitätsförderflächen für Qualitätsstufe II von …
- extensiv und wenig intensiv genutzten Wiesen, Streueflächen,
- extensiv genutzten Weiden und Waldweiden.
- artenreichen Grün- und Streueflächen im Sömmerungsgebiet.
Ökologischer Wert
- Ökologisch sehr wertvoll: Pollenpflanze für Wildbienen, Raupennahrung für Bläulinge und das Widderchen.
Verwendung in Mischungen
- Einheimische Ökotypen der „Gewöhnlichen Esparsette“ werden in Mischungen für artenreiche Heuwiesen eingesetzt.
- Geprüfte und empfohlene Sorten der „Mehrschnittigen Esparsette“ kommen in Dreijährigen Esparsette-Gras-Mischungen für wenig intensive Nutzung vor.
- Es kommen Sorten aus Schweizer Züchtung zum Einsatz.
Zusätzliche Informationen