Wiesen-Pippau
Crepis biennis
Zusammenfassung
- Futterbaulich geringwertiges, blattarmes, ungern gefressenes und ertragsschwaches Kraut.
- Zeigerpflanze für spät genutzte Wiesen («Heuwiesenpflanze»), die verhältnismässig zu stark gedüngt sind.
- Indikatorart für mittleres biologisches Potential in den Biodiversitätsflächen für die Qualitätsstufe II der Alpennordseite.
Mehr Einzelheiten
Wuchs, Aussehen, Ausdauer
- 30 – 100 cm hoch. Ein kräftiger, aufrechter, gefurchter, stark verzweigter Stängel mit Stängelblättern (≠ Wiesen-Löwenzahn), trägt eine lockere Rispe mit zahlreichen Blütenköpfen.
- Die Rosettenblätter sind im Umriss lanzettlich, vielgestaltig, verschieden tief eingeschnitten und unregelmässig gezähnt. Beidseits rauhaarig. Der ausgeprägte Mittelnerv enthält Mark (≠ Wiesen-Löwenzahn), die Seitennerven sind grün.
- Blüten gelb, Alle Blüten = Zungenblüten. Wiesen-Pippau blüht im späten Frühjahr bis Juli.
- Die Flugsamen werden dank ihrem schneeweissen Haarpappus (ungestielte Haare) vom Wind über weite Distanzen transportiert. Nach dem Keimen bildet der Wiesen-Pippau Blattrosetten. Er blüht erst im Folgejahr und stirbt dann ab.
- Bewurzelung: Pfahlwurzel mit tiefreichenden Seitenwurzeln.
- Zweijährige Pflanze.
Standortansprüche, Vorkommen
- Verbreitet vom Tal- bis ins Berggebiet auf frischen und nährstoffreichen Standorten. Besonders in wenig intensiv genutzten, aber im Vergleich dazu zu stark gedüngten Fromental-Wiesen.
- Liebt Weidenutzung nicht.
Bestandeslenkung, Zurückdrängen
- Zurückdrängen durch Reduktion der Düngung und/oder Intensivierung der Nutzung.
- Wiesen-Pippau vermehrt sich durch Versamung, welche durch einen frühen ersten Schnitt unterbrochen wird.
- Frühlingsweide, verbunden mit einer geeigneten Übersaat, fördert die Gräser und drängt ihn zurück.
Futterbaulicher Wert
- Geringwertiges Kraut.
- Die Blätter sind mittelwertig, machen aber nur einen geringen Teil der gesamten Pflanzenmasse aus. Die Stängel sind rohfaserreich, grob und hart.
- Wiesen-Pippau ist nicht direkt schädlich, aber nicht schmackhaft. Hat die Tendenz, im Bestand zu dominieren und schmälert dadurch den Ertrag.
Indikatorart Biodiversitätsförderflächen für Qualitätsstufe II von …
- extensiv und wenig intensiv genutzten Wiesen, Streueflächen.
Ökologischer Wert
- Pollenpflanze für Sandbienen, die auf Korbblütler spezialisiert sind.
Verwendung in Mischungen
- In Mischungen für artenreiche Heuwiesen (ohne SM Broma) werden einheimische Ökotypen verwendet.
Zusätzliche Informationen