Kunstwiesen = Gras-Klee-Mischungen

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Zuchtsorten in den Mischungen

Futterpflanzenzüchtung und Zuchtziele

Die Pflanzenzüchter von Agroscope in der Schweiz und viele Züchter im Ausland arbeiten laufend an neuen Zuchtsorten und an der agronomischen Verbesserung bestehender Sorten von Futterpflanzen. Für die Züchtungsarbeit legt sich der Pflanzenzüchter für jede in Arbeit stehende Pflanzenart spezifische Zuchtziele fest.

Bei Futterpflanzen sind dies die wichtigsten Zuchtziele, wobei deren Gewichtung für jede Pflanzenart anders ausfällt:

  • Trockensubstanz-Ertrag (TS)
  • Futterqualität (Nährwert und Verdaulichkeit der TS) und Schmackhaftigkeit
  • Entwicklung im Frühjahr, Wiederaustrieb nach der Nutzung
  • Krankheitsresistenz (Kleekrebs, Schneeschimmel, Blattkrankheiten usw.)
  • Konkurrenzkraft, Ausdauer, Überwinterung
  • Einheitlichkeit (Frühreife, Nutzungstyp usw.)
  • Konservierbarkeit, vielseitige Nutzbarkeit
     

Jede Sorte weist einen sogenannten Anbauwert auf, in dem die in den Zuchtzielen angepeilten und am Ende der Züchtungsarbeit erreichten Leistungen und Eigenschaften exakt beschrieben werden.Die Züchtung von Futterpflanzen ist eine aufwendige und langdauernde Arbeit. Bis eine neue Sorte marktreif ist, vergehen ungefähr 15 Jahre.
Die Futterpflanzenzüchtung verzeichnet stetig Fortschritte und bietet laufend neue Sorten mit Verbesserungen beim Nährwert, der Krankheitsresistenz, dem Ertragsvermögen und der Ausdauer an.

Agroscope züchtet Futterpflanzensorten

Agroscope und seine Vorgänger-Institutionen befassen sich seit 1954 mit der Züchtung und Entwicklung von Futterpflanzensorten. Das Kompetenzzentrum des Bundes für landwirtschaftliche Forschung hat in diesem Bereich eine grosse Erfahrung aufgebaut und kann eine sehr lange Liste von Neuzüchtungen vorweisen. Aktuell bearbeitet Agroscope züchterisch vier Klee- und zwölf Gräserarten. Die so entwickelten Futterpflanzensorten finden im In- und Ausland grossen Anklang, insbesondere dort, wo die Tierproduktion betont graslandbasiert ist.

Das pflanzliche Ausgangsmaterial für Agroscope bilden einerseits ausgewählte Pflanzen aus Schweizer Naturwiesen und Weiden, andererseits Kreuzungen mit bewährtem Zuchtmaterial und empfohlenen Sorten. In den Zuchtgärten werden dann über viele Jahre gezielte Züchtungsschritte vorgenommen und immer wieder die besten Pflanzen ausgewählt. Die so gewonnenen neuen Zuchtstämme werden in dreijährigen Parzellenversuchen an mehreren Standorten geprüft. Die besten gelangen dann in die offizielle Sortenprüfung, wo sie sich mit bestehenden Sorten und fremden Zuchtstämmen messen müssen. Besteht die Neuzüchtung alle Prüfungen, kann eine neue Sorte «getauft» werden.
Anschliessend folgt die Phase der Saatgutvermehrung.

Seit 2004 führt Agroscope ein spezielles Züchtungsprogramm für Futterpflanzen für den Biolandbau. Dabei werden ab einem frühen Stadium im Züchtungsprozess alle Schritte auf Feldern durchgeführt, die nach den Richtlinien des Biolandbaus bewirtschaftet werden. Zwar ist bei allen Futterpflanzen-Zuchtprogrammen in der Schweiz wichtig, dass die Pflanzen wenig anfällig auf Krankheiten und konkurrenzstark gegen Unkräuter sind. Im Bio-Zuchtprogramm wird diesen Aspekten sowie dem Umstand, dass gute Erträge bei geringen Stickstoffgaben erzielt werden, jedoch ein besonderes Augenmerk geschenkt.

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