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Engerlinge des Mai- und des Junikäfers


Kurzbeschreibung

Die Larven des Feldmaikäfers Melolontha melolontha und des Gemeinen Junikäfers Amphimallon sostitiale werden als Engerlinge bezeichnet. Sie sind die häufigsten und für den Futterbau bedeutendsten, jedoch keineswegs die einzigen Arten aus dieser Käferfamilie, die als Engerlinge im Boden leben.
Beide sind bananen- bis halbkreisförmig gekrümmt, hellgrau bis gelblich, der Kopfteil gelb bis braun.
Der Maikäfer-Engerling ist deutlich grösser als derjenige des Junikäfers. Eine weitere Unterscheidung: Maikäfer-Larven können sich auf einer flachen Unterlage nicht strecken und kaum bewegen (nur seitlich), Junikäfer-Larven strecken sich und laufen auf den Beinen vorwärts.

Nach der Schwärmphase im Flugjahr legen die Weibchen ihre Eier in 10 – 20 cm Bodentiefe ab, wo die Engerlinge sich rasch entwickeln.

Bilder

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Schaden im Grasland

Beide Engerlinge ernähren sich von Wurzeln, auch während der Vegetationsruhe, was bei starkem Befall zum Absterben der Pflanzen, ausgedehnten toten Flecken in der Pflanzendecke und entsprechend hohen Ertragsausfällen führen kann.

Wo viele Engerlinge im Boden sind, besteht in gewissen Regionen ein erhöhtes Risiko für Folgeschäden: Wildschweine und (selten) Dachse suchen nach der begehrten Proteinquelle und «pflügen» dabei grosse Flächen praktisch um. 

Bei einer Massenvermehrung in Hanglagen kann die Grasnarbe durch grossflächigen Wurzelfrass die Stabilität verlieren. In der Folge steigt die Gefahr für Hangrutschungen und Erosionsschäden. 
Im Grasland sind sie besonders im Jahr nach dem Flug aktiv, bevorzugt auf Wiesen und Weiden in Waldnähe und auf Biodiversitätsförderflächen.

Bekämpfung

Vorbeugend: Weil Maikäfer-Weibchen ihre Eier bevorzugt in lückigen und frisch gemähten Pflanzenbeständen ablegen, sollten in den Flugjahren in Maikäfergebieten exponierte Wiesen während der Flugphase nicht geschnitten werden. Beim Weidegang werden viele der nahe der Bodenoberfläche lebenden Engerlinge zerdrückt und getötet.

Direkt: Die biologische Bekämpfung der Maikäfer-Engerlinge mit dem für sie tödlichen Pilz Beauveria brongnartii hat sich bewährt. Dabei werden Getreidekörner, die mit dem Pilz geimpft sind, mit einer Direktsämaschine in die Wiese eingebracht.

Eine zweite biologische Bekämpfungs-Variante mit antagonistischen Nematoden ist für Kleinflächen in Spezialkulturen und bei Zierpflanzen passend.

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Sanierung der Engerlings-Schäden

Je nach Ausmass der Schädigung der Pflanzendecke durch Engerlinge oder Wildschweine und je nach Verunkrautungsgrad des Bestandes gelten die analogen Überlegungen der Vorgehensstrategie der Unkrautregulierung
Die Massnahmenpalette erstreckt sich von den einfachen Pflegemassnahmen bis zur Übersaat oder in schweren Fällen zur Neuansaat / Wiesenerneuerung.


Zusätzliche Informationen

AGFF- Informationsblatt U8 Engerlinge in Wiesen und Weiden

AGFF- Informationsblatt U5 Wiesen- und Weidepflege mit Striegel, Wiesenegge und Walze

Erkennen (Video) und Biologische Bekämpfung von Bodenschädlingen |  © Andermatt Biocontrol Suisse AG
 

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