Muttern
Ligusticum mutellina
… heisst auch: Alpen-Mutterwurz
Zusammenfassung
- Muttern ist das Futterkraut der Alpen mit dem besten futterbaulichen Wert.
- Am meisten verbreitet auf mittelintensiv bewirtschafteten, gut geführten Alpweiden. Erträgt auch Mähnutzung gut.
- Kommt auch in der Volksmedizin und als Gewürzkraut zum Zug.
Mehr Einzelheiten
Wuchs, Aussehen, Ausdauer
- 10 – 30 cm hoch; Stängel aufrecht, gerillt, kaum mit Blättern. Am Grund mit einem haarartigen Schopf.
- Die Blattstiele sind hohl, rundlich-oval, mit undeutlicher Furche.
- Die grundständigen Blätter sind 2-3-fach gefiedert. Meistens maximal 4 Fiederblätterpaare (1. Verzweigung). Die unteren Fiederblätter sind 3 – 10 mm lang gestielt (≠ Wiesen-Kümmel).
- Stängelblätter sind selten.
- Zerriebene Blätter riechen stark würzig (ähnlich wie Petersilie, ≠ Wiesen-Kümmel).
- Blüten zuerst rosa bis purpurn, später weiss. Blüht im Sommer.
- Bewurzelung: Hauptwurzel ist kräftig und reicht bis in tiefe Schichten.
- Ausdauernde Pflanze.
Standortansprüche, Vorkommen
- Verbreitet im Alpgebiet zwischen 1500 bis 2300 m ü M. in frischen und feuchten Lagen, sowohl auf nährstoffarmen wie -reichen Böden. Nicht auf sehr trockenen und nicht auf nassen Standorten.
- Typisch in Milchkraut-Weiden, „milden“ Borstgras-Weiden und subalpinen Goldhafer-Wiesen.
- Schätzt eine – bezogen auf diese Meereshöhe – recht intensive Bewirtschaftung.
- Meistens in Weiden zu finden, erträgt aber Mähnutzung auch gut.
Bestandeslenkung
- Reagiert auf Düngung mit verrottetem Mist nachhaltig positiv. Zu viel Gülle erträgt sie schlecht.
Futterbaulicher Wert
- Muttern ist gehaltreich, wird sehr gern gefressen und trägt wesentlich zu einem gutem Futterertrag bei. Sie gilt als die Alpenpflanze mit dem besten futterbaulichen Wert.
- Im Erfahrungswissen des Alppersonals gilt Muttern seit alters her als verantwortlich für viel und qualitativ gute Milch der Tiere.
Ökologischer Wert
- Die Blüten werden von Bienen, Faltern und Käfern gerne besucht.
Besonderes
- Junge Blätter können als würzig schmeckende Beilage im Salat (wie Petersilie) genossen werden. Gilt auch als altbekannte Arznei in der Volksmedizin und als Würzkraut für Spirituosen.
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