Spitzwegerich
Plantago lanceolata
Zusammenfassung
- Futterkraut mit gutem futterbaulichem Wert, solange es einen Anteil im Bestand von 10% nicht überschreitet. In jungem Zustand schmackhaft, Blättern bröckeln beim Trocknen.
- Kommt regelmässig in mittel- bis wenig intensiv bewirtschafteten Mähwiesen und Weiden vor, vom Tal- bis ins Alpgebiet.
Mehr Einzelheiten
Wuchs, Aussehen, Ausdauer
- 10 – 40 cm hoch; mehrere gerillte, unverzweigte und blätterlose Blüten-Stängel überragen die grundständigen Blätter.
- Alle Blätter bilden eine Rosette, sind länglich-lanzettlich, ganzflächig und zeigen auffällige Längsnerven (meist 5). In Weiden sind die Blätter nur kurz gestielt und breiter, in Mähwiesen deutlich gestielt und länger.
- Die Stängel tragen je eine kopfförmige oder kurze zylindrische Ähre; diese ist braun mit auffälligen gelblichen Staubblättern; Spitzwegerich blüht vom späten Frühling bis in den Herbst.
- Die Art Spitzwegerich bildet Formen aus, die sich je nach Standort unterscheiden.
- Ausdauernde Pflanze.
Standortansprüche, Vorkommen
- Kommt verbreitet vom Tal- bis ins untere Alpgebiet auf trockenen bis feuchten Standorten vor, also fast überall ausser in nassen Flächen.
- Liebt mittel bis schwach gedüngte Böden, auf denen wenig intensive und mittelintensive Wiesen und Weiden wachsen.
Bestandeslenkung, Zurückdrängen
- Gefördert wird Spitzwegerich durch eine nicht zu frühe Schnittnutzung. Vermehrt sich durch Versamung.
- Frühlingsweide oder alle 3 Jahre ein früher Schnitt verbunden mit Gülledüngung, welche die Gräser fördert, drängen ihn zurück.
Futterbaulicher Wert
- Bis zu maximal 10% Anteil im Bestand wertvoll, schwacher Ertrag.
- Schmeckt in jungem Zustand gut, wird von den Tieren gern gefressen und erhöht sogar die Futteraufnahme (gilt nur für geringe Anteile in der Ration).
- Spitzwegerich enthält Gerbstoffe und weist geringe Mengen von Aucubin und andere antibiotische Substanzen auf, was die Verdauung günstig beeinflusst (gilt nur für geringe Anteile in der Ration).
- Bei Dürrfutterbereitung entstehen grosse Bröckelverluste.
Ökologischer Wert
- Futterpflanze für die Raupen mehrerer Falter und für verschiedene Käferarten.
Verwendung in Mischungen
- In Mischungen für artenreiche Heuwiesen werden einheimische Ökotypen verwendet.
Besonderes
- Heilwirkung: Pflanzensaft (zerquetschte Blätter) ist entzündungshemmend und lindert Schmerz bei Insektenstichen.
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