Wie werde ich das Futter verwenden?
Für jeden Mischungstyp haben Agroscope und die AGFF deklariert, welchen Verwendungszweck er im Normalfall gut oder weniger gut erfüllt. Es ist entscheidend, wofür das Futter eingesetzt werden soll. Viele Mischungen eignen sich nicht für alle Verwendungsarten. Andere haben kaum Einschränkungen.
Grob zusammengefasst heisst das:
- Für die Weidenutzung sind Mischungen mit einem hohen Gräseranteil von 70 – 80% richtig, damit die Stickstoffmenge in der Ration limitiert bleibt. Ideal sind die Mischungen mit den trittfesten Arten Englisches Raigras und Wiesenrispengras. Mischungen mit Knaulgras sind zwar bedingt weidetauglich, aber nicht optimal dafür, regelmässig beweidet zu werden. Ungeeignet ist Italienisches Raigras.
- Auch einen hohen Anteil an Gräsern erfordert die Nutzung für Bodenheu, weil nur so die Bröckelverluste beim Trocknen tief gehalten werden können. Mehrere Mischungstypen für verschiedene Bewirtschaftungsintensitäten erfüllen diese Anforderung.
- Für die Dürrfutterbereitung mit Belüftungsanlage sind die Gras-Weissklee-Mischungen die beste Wahl. Mit mehr als 50% Gräseranteil und Weissklee als Hauptleguminose sind sie wenig anfällig auf Bröckelverluste und «belüftungstauglich». Schwieriger für die Heubereitung sind die Mischungen mit viel Mattenklee oder Luzerne.
- Bei der Silagebereitung führt ein hoher Zuckergehalt des Futters besonders leicht zum gewünschten Gärungserfolg. Folglich sind Mischungen mit einem Anteil von über 50 % qualitativ bester Gräser, wie Raigräser, besonders gut silierbar. Ein schonendes Bearbeiten des Schnittgutes und eine gute Siliertechnik vorausgesetzt, können aber auch mit kleereichen Beständen durchaus gute Silagen erzielt werden.
Mit Blick auf den Nährstoffgehalt und weil das Risiko von Bröckelverlusten beim Silieren sehr gering ist, eignen sich für diese Art der Konservierung Mischungen mit höherem Leguminosenanteil besser als für die Bereitung von Bodernheu. - Für die Grünfütterung im Stall sind alle Mischungen geeignet, welche die Anforderungen der Fütterung an die Zusammensetzung der Ration erfüllen. Hier ergeben sich für die Mischungswahl praktisch keine Restriktionen.