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Rohrschwingel

Festuca arundinacea

Zusammenfassung

  • Die Wildform von Rohrschwingel ist in Dauerweiden vom Tal- bis ins Berggebiet ein eher lästiges, sehr robustes „Ungras“ und kommt in fast allen Standortverhältnissen vor. Schwierig zurück zu drängen.
  • Zeiger für ungepflegte Dauerweiden. Die auffälligen, raublättrigen Grasbüschel werden von den Tieren verschmäht.
  • Die Zuchtformen haben feine, weiche Blätter und sind gut verdaulich. Sie sind ideale Partner in intensiv nutzbaren, länger dauernden Mischungen und sichern dank tiefem Wurzelwerk in trockenen Lagen den Ertrag.
  • Sie leiden ungerechtfertigt unter dem schlechten Image der Wildformen.

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Wuchs, Aussehen

  • Bildet dichte, mächtige Horste, besonders in Dauerweiden.
  • Lange Halme (bis über 150 cm) tragen eine schwere, oft nickende Rispe.
  • Hat am kürzeren der untersten paarweisen Rispenäste 5 (-8) Ährchen (≠ Wiesenschwingel). Die vielblütigen Ährchen sind gross, mit stachliger kurzer Granne.
  • Blätter sind dunkelgrün, sehr rau und steif, oberseitig stark gerillt. Unterseite glänzend.
  • Blattrand ist stachelhaarig. Jüngstes Blatt ist gerollt.
  • Blatthäutchen ist steif, kurz „abgeschnitten“.
  • Blattöhrchen ist auffällig bewimpert (≠ Wiesenschwingel).

Ausdauer, Entwicklung

  • Ausdauernd, mit guter Winterhärte und tiefem Wurzelwerk.
  • Im Ansaatjahr entwickelt sich Rohrschwingel langsam, wird dann konkurrenzstärker.

Standortansprüche, Vorkommen

  • Talgebiet bis mittleres Berggebiet, kaum im höheren Berggebiet und im Alpgebiet.
  • Verbreitet. Erträgt Nässe, Bodenverdichtung, Überdüngung.
  • Oft in ungepflegten Dauerweiden, an Wegrändern und Gräben.
  • Nährstoffliebend.

Bewirtschaftung, Bestandeslenkung

  • Verträgt Schnitt und Weide.
  • Zuchtformen früh und häufig nutzen, damit sie nicht grob werden.
  • Regelmässig, aber nicht zu intensiv düngen, Gülle ist geeignet.
  • Für Wildformen: Weiden regelmässig pflegen, in schwierigen Fällen mulchen oder aushacken.

Futterbaulicher Wert

  • Weichblättrige Zuchtformen haben eine mittelwertige bis gute Futterqualität. Ihr Ertrag ist hoch und gleichmässig über die Aufwüchse verteilt.
  • Scharfblättrige Wildformen: rau, schlechte Qualität; schwer zurückzudrängendes Gras.

Verwendung in Mischungen

  • In dreijährigen Luzerne-Gras- und Gras-Weiderotklee-Mischungen sowie in längerdauernden Mischungen für Schnitt- und Weidenutzung werden empfohlene Sorten verwendet.
  • Von Rohrschwingel gibt es Sorten aus Schweizer Züchtung.

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