Ausläufer-Straussgras
Agrostis stolonifera
Zusammenfassung
- Rasen- bzw. filzbildendes Lückenfüller-Gras, das Dauerbeweidung liebt, aber wegen des muffigen Geruchs kaum gefressen wird.
- Geringwertiges Gras. Lästiges, spät blühendes „Ungras“, das bei der Futterqualität und beim Ertrag nicht überzeugt.
- Lässt sich, wenn einmal verbreitet, nur schwer zurückdrängen.
- Oft Zeiger für überintensive Nutzung oder für Bodenverdichtung.
Mehr Einzelheiten
Wuchs, Aussehen
- Bildet oft grossflächige Rasen mit dichtem Geflecht aus meterlangen oberirdischen und teils auch kurzen unterirdischen Kriechtrieben. Diese sind an den Knoten bewurzelt, bilden neue Triebe.
- Halme sind niederliegend-aufsteigend, mit dichter Rispe, die sich nur für die Blüte öffnet. Kleine, einblütige Ährchen, hellgrün bis rotbraun.
- Blätter sind kahl, blau-graugrün, zugespitzt. Junge Blätter sind gerollt.
- Blatthäutchen ist lang, weiss, spitz, ohne Blattöhrchen.
Ausdauer, Entwicklung
- Ausdauernd.
Standortansprüche, Vorkommen
- Talgebiet bis mittleres Berggebiet.
- Verbreitet auf feuchten, oft überschwemmten Standorten, auch an Wegrändern und im Rasen.
- In intensiv genutzten bzw. übernutzten Dauerweiden oft bestandesbildend. Seltener bei intensiver Schnittnutzung.
- Auf nährstoffreichen Standorten, oft auf verdichteten Böden.
Bewirtschaftung, Bestandeslenkung
- Zurückdrängen ist schwierig.
- Am ehesten durch Umtriebsweide mit nur kurzer Besatz- und langer Ruhezeit oder Mähweide, mit Kurzrasen- oder Standweide aufhören.
- Weniger düngen.
- Lässt im dichten Geflecht Übersaaten nicht aufkommen.
- In Sackgass-Situationen: Umbruch, Aufreissen des Gräserfilzes; oder chemisch, anschliessend Neuansaat.
Futterbaulicher Wert
- Gehalts- und ertragsmässig mittel- bis geringwertig.
- Wird auf der Weide wegen des stark muffigen Geruchs des Grasfilzes kaum gefressen.
Zusätzliche Informationen
► AGFF-Informationsblatt U14 „Gräserfilz in Wiesen und Weiden“.