Ansprüche von Englischem und Italienischem Raigras an Standort und Bewirtschaftung
Ob Raigräser gut, schlecht oder gar nicht gedeihen, entscheidet sich an folgenden Einflussfaktoren:
Klima
Mildes Klima mit hoher Luftfeuchtigkeit
- Sonnige Lage
- Früh schneefrei
- Minimale mittlere Jahrestemperatur:
- Für Italienisches Raigras: 8 - 9º, je nach Sorte
- Für Englisches Raigras: 6.5 - 9º, je nach Sorte
Nicht geeignet sind:
- Extreme Sonnenlagen (Reblagen)
- Schattenlagen, Nordhänge
Höhenlage
- In milden Lagen: bis 900 m ü.M.
- Für Englisches Raigras: bis 1000 m ü.M.
- In rauen, schattigen, schneereichen Lagen: bis 700 m ü.M.
Wasserhaushalt und Boden
Ausgeglichene Feuchtigkeit
- Mittlere Jahresniederschläge: 900 – 1200 mm, gleichmässig verteilt
- Normal durchlässiger Boden oder sanfte Hanglage
- Keine Bodenverdichtungen (aus Vorkultur, infolge Fahrspuren)
Bodentyp:
- Mittelschwer
- Braunerde, Braunerdegley
Nicht geeignet sind:
- Flachgründige Standorte
- Staunässe
- Sommertrockenheit
Verfügbare Nährstoffe
Gute und ausgewogene Nährstoffversorgung
- Mit Phosphor, Kali und Stickstoff
- Stickstoff in regelmässigen Gaben über die Vegetationsperiode
Geeignete Nutzung
Für das Italienische Raigras (Mähgras):
- Höchstens 5 Schnitte / Jahr
- Jedes zweite Jahr einmal versamen lassen
Für das Englische Raigras (Weide- und Mähgras):
- Intensiv weiden oder schneiden
- Regelmässig im Frühjahr weiden
Zusätzliche Praxiserfahrungen
- Durch eine intensive Bewirtschaftung, vor allem durch eine gut geführte Weidenutzung wird das Englische Raigras gefördert.
- Bei ausschliesslicher Schnittnutzung in tiefer gelegenen, feuchtwarmen Gebieten (z.B. Föhnlagen) übernimmt das Italienische Raigras die Rolle des Englischen Raigrases als Hauptgras im Bestand.
- Die Raigräser sind sehr gute Verwerter von Hofdüngern.