Wiesen-Margerite
Leucanthemum vulgare
… heisst auch: Wucherblume
Zusammenfassung
- Futterbaulich geringwertiges, kaum gefressenes und ertragsschwaches Kraut. Füllt Lücken in der Pflanzendecke, wo Gräser und Kleearten fehlen.
- Bekannte Zeigerpflanze für extensiv und wenig intensiv genutzte Wiesen («Heuwiesenpflanze»), ästhetisch auffällig und beliebt.
- Indikatorart in den Biodiversitätsflächen für die Qualitätsstufe II.
Mehr Einzelheiten
Wuchs, Aussehen, Ausdauer
Die Pflanzenart ist äusserst formenreich. Diese können je nach Standort und Aufwuchs variieren.
- 20 – 100 cm hoch; mehrere aufrechte oder in Bogen aufsteigende Stängel, verzweigt. Tragen mehrere Blütenköpfe (≠ Gänseblümchen) und bis oben Stängelblätter (≠ Gänseblümchen). Mittlere und obere Stängelblätter sind länglich, gezähnt und sitzen am Stängel, den sie mit gezähnten Öhrchen halb umfassen.
- Die Grundblätter sind gestielt, spatelförmig und stumpf gezähnt.
- Blütenköpfe mit Durchmesser von 4-6 cm (Sorten bis 9 cm). Zungenblüten weiss (aussen), Zentrum (Röhrenblüten) gelb. Blüht von Juni bis September (≠ Gänseblümchen).
- Bewurzelung: Flach auf dem oder im Boden liegende dünne Ausläufer, mit Verzweigungen und Sprosstrieben. Diese können sich abtrennen und neue Pflanzen bilden. Die Sprosswurzeln reichen nicht tief.
- Hauptverbreitung über Samen, die sehr schnell keimen und so offenen Boden rasch besiedeln.
- Ausdauernde Pflanze.
Standortansprüche, Vorkommen
- Verbreitet vom Tal- bis ins untere Alpgebiet, auf trockenen bis feuchten, mageren bis mässig nährstoffhaltigen Standorten.
- Erträgt nur extensive bis wenig intensive Schnittnutzung (≠ Gänseblümchen).
- In Weiden nicht anzutreffen.
- Kann in lückigen Kunstwiesen eine „Füllerpflanze“ sein.
Bestandeslenkung, Zurückdrängen
- Wiesen-Margerite ist eine grundsätzlich erwünschte Pflanze zur Förderung der Artenvielfalt.
- Wo sie überhand nimmt, sollten die Konkurrenzpflanzen, insbesondere die Gräser gestärkt werden. Durch häufigeres Schneiden und - wo es nicht Vorschriften der Biodiversitätsförderung verbieten - mehr Düngung, wird sie zurückgedrängt.
Futterbaulicher Wert
- Geringwertiges Kraut. Grundblätter werden abgeweidet, Stängel sind hart und sperrig.
- Pflanze ist nicht direkt schädlich, aber ertragsschwach und nicht schmackhaft.
Indikatorart (nur Wildform) Biodiversitätsförderflächen für Qualitätsstufe II von …
- extensiv und wenig intensiv genutzten Wiesen, Streueflächen,
- extensiv genutzten Weiden und Waldweiden,
- artenreichen Grün- und Streueflächen im Sömmerungsgebiet.
Ökologischer Wert
- Hat nur geringe Bedeutung als Nahrungspflanze für Insekten.
Verwendung in Mischungen
- In Mischungen für artenreiche Heuwiesen (z.B. SM Salvia) werden einheimische Ökotypen verwendet. Diese Mischungen kommen nur nördlich der Alpen zum Einsatz.
Zusätzliche Informationen
Faktenblatt, mit der am meisten verbreiteten Unterart L.vulgare.