Einsaat in ausreifendes Getreide
Diese Methode war früher stark verbreitet, weil bei der damals geringen Mechanisierung und tieferen Ertragserwartung beim Getreide ihre Vorteile gegenüber allfälligen Nachteilen oft klar überwogen.
Es gibt auch heute Situationen, bei denen das Einsaat-Verfahren sehr erfolgreich sein kann. Besonders im Biolandbau hat es sich seit jeher bewährt oder wird wieder «neu entdeckt».
PRO-Argument für die Einsaat in Getreide
- Ermöglicht ohne zusätzliche Bodenbearbeitung einen lückenlosen Wechsel vom Getreide zur schon etablierten Kunstwiese.
- Vollertrag der Kunstwiese nach der ersten Überwinterung.
CONTRA-Argumente
- Weniger Ertrag beim Getreide - oder Unterdrückung (Lichtmangel, usw.) der jungen Kunstwiese durch zu dichtes Getreide.
- Schwierigkeiten bei der Mähdrescher-Ernte.
- Höhere Feuchte beim geernteten Getreide.
- Fahrspuren der Getreideernte in der späteren Kunstwiese.
Tipps für die Einsaat in Getreide
Wenn Ihre Ackerparzelle praktisch nicht verunkrautet ist und Sie von der Einsaat-Methode überzeugt sind, dann mit diesen Empfehlungen:
- Konkurrenzschwache Getreideart verwenden. Am besten geeignet: Sommergerste; mittelmässig geeignet: Dinkel, Sommer- und Winterweizen; ungeeignet: ausreifender Hafer (den Gräser- und Kleekeimlingen fehlt das Licht).
- Saatmenge und Stickstoff-Düngung des Getreides um 20 – 30% reduzieren. Dies senkt den Konkurrenzdruck der Deckfrucht gegenüber der Mischung und erhöht die Standfestigkeit des Getreides.
- Beste Zeit für die Einsaat: Gleichzeitig mit dem Sommergetreide oder nur wenige Tage danach; beim Wintergetreide während der Bestockung, vor Beginn Schossen des Getreides, üblicherweise zwischen 10. – 25. April.