Schermaus
Kurzbeschreibung
Die Schermaus Arvicola terrestris heisst auch Wühlmaus.
Das recht grosse Nagetier (12 – 20 cm lang) kann mehr als 100 g schwer werden. Sein Fell ist oberseitig braun bis grau, an den Flanken und am Bauch heller, seine je zwei Schneidezähne unten und oben sind markant, lang und gebogen. Die Maus gräbt mit ihren Zähnen in tiefgründigem Grasland sowie in Obst- und Gemüsegärten hochovale Gänge durch den Boden und stösst beim Bau des umfangreichen unteririschen Gangsystems (40 – 70 m pro Kolonie) eher flache, unregelmässig verteilte Haufen mit feiner Erde (≠ Maulwurf) hoch.
Die weibliche Maus kann bei idealen Bedingungen jährlich 3 – 5x mehrere Junge werfen, die ihrerseits nach ~zwei Monaten geschlechtsreif sind. So können nicht nur theoretisch, sondern auch in der Realität zyklische Massenvermehrungen mit Populationsdichten von maximal 1000 Tieren pro Hektare resultieren. Übergrosse Populationen können hauptsächlich infolge von Dichtestress nach einem Populations-Maximum in sich zusammenfallen.
Ein Bild über die Dichte der Schermauspopulationen in Ihrer Gegend verschafft Ihnen der «AGFF-Schermausradar», seit 2010 jedes Jahr aktualisiert weitergeführt.
Schaden im Grasland
Die Schermaus frisst nur pflanzliche Nahrung, im Grasland mit Vorliebe nahrhafte Wurzeln von Kräutern (z.B. Löwenzahn), Raigräsern und Klee, im Obstbau Baumwurzeln. Sie lebt und ernährt sich vor allem unterirdisch.
Die Hauptschäden im Grasland verursachen die aufgestossenen Erdhaufen. Durch sie entstehen Lücken in der Pflanzendecke, welche von unerwünschten Pflanzen besiedelt werden. Wo ein Massenbefall vorkommt, wird die Fläche erdig braun, der Ertragsausfall gravierend. Mäh- und Erntearbeiten sind erschwert, das Futter verschmutzt, die Silage wird durch Fehlgärungen gefährdet.
Bekämpfung
Vorbeugend:
- Wo natürliche Mäusefeinde günstige Umweltbedingungen vorfinden, nutzen sie gerne Schermäuse und Feldmäuse als Nahrungsgrundlage.
Schaffen Sie dafür optimale Bedingungen!
⇒ ausführliche Informationen dazu …
► AGFF- Informationsblatt U6 «Regulierung von Mäusepopulationen», Seiten 6 – 8. - Wenn der Pflanzenbestand zu hoch in den Winter geht, siedeln sich wegen der idealen Deckung gerne Schermäuse an.
Direkt:
Für die Schermaus-Bekämpfung braucht es Zeit und geeignetes Material. Mit einem Suchstab muss ein unterirdischer Laufgang in der Nähe von Maushaufen gefunden werden.
- Fallenfang: Mit einem zum Fallentyp passenden Lochschneider wird ein Laufgang geöffnet und die Eingänge von Erdkrümeln befreit. Anschliessend werden die Fallen gestellt, die künstliche Gangöffnung zugedeckt und die Stelle gut sichtbar markiert. Mit geeignetem Werkzeug können Schermäuse sowohl mit althergebrachten Drahtfallen (z.B. Ringlifalle oder Bayrische Drahtfalle) als auch mit den zylinderförmigen Topcat-Fallen gefangen werden.
- Weitere Möglichkeiten sind:
- Vergasung mit Benzinmotoren (mit Einschränkungen und Risiken!)
- Vergasung mit Tabletten und Räucher-Patronen → unbedingt die aktuellen Zulassungsbedingungen im Pflanzenschutzmittelverzeichnis BLV beachten!
Mehr dazu …
► AGFF- Informationsblatt U6 «Regulierung von Mäusepopulationen», Seiten 4 – 5.